Der Ansatz des Konzeptes unterteilt drei Schichten oder Problemklassen.
Nützlich sowohl im Beschreiben komplexer Kontexte dient das Schichtmodell vor allem einem Zweck: Fassbar machen komplexer innerer Vorgänge die Kognition ausmachen.
Lose als "Wellen" gekoppelt machen diese drei Aspekte jede menschliche Situation, Problematik oder Erlebenswelt aus.
In der Praxis habe ich Modelle häufig als zu simplifiziert oder zu kompliziert, zu allgemein oder zu spezifisch erlebt.
Die Abstraktion auf drei Blickpunkte hilft, genau so kompliziert wie nötig zu denken, damit Probleme einfach verstehbar bleiben.
Ausgelegt auf Arbeit als Researcher in komplexen, von Menschen geprägten Kontexten, ist das Konzept auch auf andere Situationen anwendbar. Statt auf akademische Wissenschaft sind die darin enthaltenen Heuristiken, Prinzipien und Modellierungsansätze auf pragmatische Anwendung hin optimiert. Die Basis bildet neben praktischer Erfahrung ein breiter Schatz interdisziplinärer Forschung.
Jedes Format, egal ob allein oder in der Gruppe, bietet die nötigen Ressourcen für eigene Entwicklung an. Es gibt Unterstützung, unerwartete Inspiration, Zugriff auf diverse Kompetenz und einen freier Raum.
Keine gute Methodik kommt von allein. Drei Wellen ist selbst entwickelt und kommt aus gelebter Erfahrung. Diese basiert auf der Anwendung bewährter Formate, belegter Theorien und bekannter Modelle.
Der Ansatz "Drei Wellen" zieht seine Wurzeln aus der Ethnologie. Die Grundfrage ist die Möglichkeit der Kommunikation über Kultur und zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Daraus ergibt sich das Problem der Definition und des Verständnisses von Sprache.
In der Ethnologie gibt es den Ansatz des Kulturrelativismus, welcher besagt, dass eine Kultur nur aus sich selbst heraus verstanden werden kann. Sie kann demnach nicht mit Begriffen aus anderen Kulturen bewertet oder sogar vollständig beschrieben werden. Sprache selbst bedient sich Begriffen, welchen kulturell bedingte Weltbilder zugrunde liegen.
Wie kann also zwischen oder über Kulturen kommuniziert werden? Kommunikation benötigt Sprache, aber Sprache ist Teil von Kultur. Das Methodenset des Participatory Learning and Action umgeht das Problem, indem statt verbaler Sprache mit all ihren Einschränkungen visuell-haptische Kommunikation ergänzend benutzt wird. Dieses Prinzip funktioniert, weil es auf geteilte menschliche Erfahrung zurückgreift, der innerhalb eines geteilten Kontexts Bedeutung gegeben wird.
Drei Wellen beschäftigt sich aus interdisziplinären Perspektiven mit dem Phänomen von Sprache. Im Kern liegt ein Modell, welches Sprache oder Kommunikation für den praktischen Gebrauch neu definiert. Nicht als verbale Sprache, sondern als gelebte Beziehung.
Ausgehend von dem Modell entwickeln wir ständig Formen der Kommunikation, welche möglichst viel Information übertragen können. Verbale Sprache ist demnach unser Ausgangspunkt, aber die Mittel bedienen sich aller Formen menschlichen Austausches und lernen von gelungenen Praktiken anderer Kulturräume.
Wir glauben nicht, dass das Problem von Kommunikation zwischen oder über Kulturen abschließend lösbar sein muss. Wir begnügen uns damit, Sprache als Spiel zu sehen. Unser Ansatzpunkt ist die Definition von Sprache oder Kommunikation über "Verstehen", und die Frage wie Sprachen überhaupt entstehen, und wie sie sich dynamisch verändern. Neurobiologie, Linguistik, Raumethnologie und Informatik liefern wertvolle Anregungen, Sprache anders zu denken.
Wir sehen Sprache als Spiel und benutzen Spiel als Sprache. Wir glauben daran, dass Kommunikation gelingt, indem gemeinsame Erfahrungsräume geschaffen werden.